Beitrag aus WissenswertesBeitrag aus Zahnmedizin

20
Okt

Zähneknirschen bei Kindern

Zähneknirschen
Wissenswertes Zahnmedizin

Ist die Ursache für das Zähneknirschen bei Kindern reine Neugier, so brauchen sich Eltern keine Sorgen machen. Die Kleinen erforschen ihr gerade erworbenes Gebiss. So lässt sich das Zähneknirschen bei Kindern durchaus auch ein wenig der oralen Phase zuschreiben, die auch Babys ausgiebig erleben, bei der sämtliche Gegenstände mit dem Mund untersucht werden. Das Reiben der Zahnflächen bringt fremde Geräusche und Gefühle hervor, die es zu Erkunden gilt. Üblicherweise ist das Zähneknirschen nur von kurzer Dauer.

In eher seltenen Fällen können Kieferfehlstellungen verantwortlich dafür sein, wenn Kinder mit den Zähnen knirschen. Ein Zahnarzt oder Kieferorthopäde kann das feststellen und ggf. beispielsweise mit einer Zahnspange beheben.
Kinder buhlen auf die verschiedensten Weisen um die Aufmerksamkeit ihrer Eltern. Ein besonders einfacher Trick diese möglichst schnell auf sich zu lenken, ist Dinge zu tun, die den Eltern missfallen. Folgt also auf das Zähneknirschen sofort ein Tadel oder eben auch nur eine körperliche Reaktion der Eltern (wie das Zuhalten der Ohren, oder ein Schulterschütteln aufgrund des unangenehmen Geräusches), so hat das Kind seinen Willen erreicht. Schenkt man also dem Zähneknirschen schon zu Beginn besonders viel Aufmerksamkeit, kann man das Zähneknirschen bei Kindern verstärken, anstatt es zu unterbinden.

Manche Kinder können Unsicherheiten, Ängste oder Sorgen nicht so einfach ausdrücken. Sei es durch fehlende Sprachkenntnisse, einer inneren Hemmschwelle den Eltern gegenüber oder dem fehlendem Bewusstsein darüber. Eine psychische Überforderung bedarf einem Ventil. Der Körper des Kindes verspannt sich beim Zähneknirschen und es fühlt sich an, als könne der Druck durch das Reiben irgendwie entweichen. Ist Stress auf verschiedenste Art und Weise Ursache des Zähneknirschens, so ist es wichtig, Wege zu finden diesen anders abzubauen, da das Zähneknirschen, ähnlich wie andere selbstverletzende Verhaltensweisen sich bei Kindern dauerhaft festsetzen können.

Weil wirklicher Handlungsbedarf eigentlich nur bei chronischem Zähneknirschen besteht ist der wichtigste Weg weg vom Knirschen Entspannung und Stressabbau. Doch es gibt durchaus auch andere Helferlein im Kampf gegen das Zähneknirschen bei Kindern.
Was bei erwachsenden Knirschern hilft, wird auch bei Kindern erfolgreich eingesetzt. Knirscherschienen aus weichem Plastik werden an die Zahnform des Ober- oder Unterkiefers angepasst. Sie wirken dann wie ein Schutzschild für die Zähne. Der Kiefermuskel und das entsprechende Gelenk werden entlastet.

Mit den homöopathischen Mitteln Tuberculinum Bovinum C200 und Cina D6 Globuli können insbesondere im Fall von Zähneknirschen bei Kindern gute Erfahrungen gemacht werden. Um das wirklich optimale homöopathische Mittel gegen das Zähneknirschen bei Kindern zu finden, sollte allerdings das individuelle Kind betrachtet werden. (Vor allem dahingegend ob es nachts oder tagsüber mit den Zähnen knirscht) Hier kann ein Besuch beim Heilpraktier oder einem homöopathisch behandelndem Arzt weiterhelfen das beste homöopathische Mittel gegen Zähneknirschen beim eigenen Kind zu finden.

Oft genügt es Kindern, die lediglich unmittelbar in der Stresssituation oder bei Angst knirschen, den inneren Druck körperlich anders als mit Zähneknirschen loszuwerden. So können beispielsweise Handschmeichler oder ein Knetsack als alternatives Ventil helfen.

(Beitrag vom 20. Oktober 2017)